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Pädagogik und das Wissen der Gesellschaft : Erziehungswissenschaftliche Perspektiven auf Wissen

Höhne, Thomas


pdf-Format: Dokument 1.pdf (787 KB)

Publikationen der eb.giessen ; 10/2004

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Freie Schlagwörter (Deutsch): Erziehungswissenschaft , Wissen , Wissensgesellschaft , Diskursanalyse
Universität Justus-Liebig-Universität Gießen
Institut: Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung Erwachsenenbildung
Fachgebiet: Erziehungswissenschaften
DDC-Sachgruppe: Erziehung, Schul- und Bildungswesen
Dokumentart: ResearchPaper (Forschungsbericht, Arbeitspapier)
Zeitschrift, Serie: Studien- und Forschungsberichte der wb.giessen ; 10 / 2004
Sprache: Deutsch
Erstellungsjahr: 2004
Publikationsdatum: 02.11.2004
Kurzfassung auf Deutsch: Mit der prominenten Zeitdiagnose 'Wissensgesellschaft' werden nicht nur
gesellschaftliche, ökonomische und kulturelle Veränderungen verbunden,
sondern auch der Wissensbegriff spezifisch in den Vordergrund
wissenschaftlicher Betrachtung gerückt. Im vorliegenden Papier werden
zunächst sowohl die strukturellen Veränderungen in der Wissensgesellschaft
nachgezeichnet, als auch das Konzept bzw. der Diskurs über
Wissensgesellschaft selbst zum Gegenstand der Analyse gemacht. Ein
kritischer, diskursanalytischer Blick auf die pädagogische Rezeption dieses
Konzepts zeigt eine 'pädagogisierende Verkürzung' soziologischer Probleme und Fragestellungen. Der Gewinn für die Pädagogik liegt unter anderem in einer diskursiven Aufwertung der Disziplin, die mit den Konzepten des lebenslangen Lernens, des selbstorganisierten Lernens oder der Kompetenz gesellschaftlich und politisch wieder stärker gefragt ist. Eine genaue Diskursanalyse entsprechender Konzepte macht die neoliberale Überformung zentraler Begriffe wie 'Bildung' und 'Subjekt' deutlich. Nach dieser
kritischen Betrachtung wird in einem weiteren Schritt begründet, warum
'Wissen' in mehrfacher Hinsicht für die Pädagogik von zentralem Interesse ist. Einmal spielen die vielfältigen Formen von Wissen für die Pädagogik, insofern sie sich auch als Vermittlungswissenschaft begreift, eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus lassen sich Bildungsprozesse und deren Veränderungen in der Ableitung aus gewandelten Wissensformen genauer
beschreiben als mithilfe des normativ stark aufgeladenen Konzepts des
Bildungssubjekts. Schliesslich böte ein postkognitivistischer Wissensbegriff die Möglichkeit, jenseits der Vorstellungen von Subjekten als Instanzen der Informationsverarbeitung und -optimierung Praktiken des Wissens, seiner Genese und seiner Transformation zu untersuchen und sie so als 'situierte Kognition' zu begreifen. Die Merkmale eines entsprechenden Wissensbegriffs sowie mögliche empirische Perspektiven für eine derart orientierte pädagogische Wissensforschung werden abschliessend aufgezeigt.