TY - THES T1 - Untersuchung zur Auswirkung und Bedeutung von Risikofaktoren für Staphylococcus aureus-Infektionen des Euters in Thüringer Milchviehherden T3 - Giessen : VVB Laufersweiler A1 - Kümpel,Madlen Y1 - 2013/07/31 N2 - Ziel dieser Arbeit war es, zu ermitteln, ob sich Milchviehbetriebe mit einer hohen Prävalenz an Mastitiden, die durch Staphylococcus aureus verursacht werden, in der Haltung, der Melktechnik und –hygiene sowie im Mastitismanagement von Betrieben Mit einer geringen Prävalenz dieser Art von Mastitis unterscheiden. Dabei galten Betriebe, in denen bei < 4 % der eingesandten Milchproben Staphylococcus aureus nachgewiesen werden konnte als niedrig prävalent und Betriebe in denen Staphylococcus aureus in einem Anteil von > 10 % nachgewiesen wurde als hoch Prävalent. Des Weiteren galt es zu prüfen, ob sich Tiere mit Nachweis von Staphylococcus Aureus in den Milchleistungsdaten (Milchmenge, Milchfett, Milcheiweiß, Laktosegehalt, Harnstoffgehalt) von den Tieren mit negativem Staphylococcus Aureus-Nachweis unterscheiden. Es fand in 42 thüringischen Milchviehherden eine Begehung und Beurteilung mittels Fragebogen statt. Von den untersuchten Betrieben lagen die Ergebnisse der Bakteriologischen Milchuntersuchung vom September 2007 bis August 2008 im Tiergesundheitsdienst Thüringen vor. Insgesamt wurden die Leistungsdaten aus der Milchleistungsprüfung von 3160 Tieren mit Staphylococcus aureus-Nachweis aus Den niedrig und hoch prävalenten Betrieben mit Tieren ohne diesen Nachweis Verglichen. Folgende relevante Ergebnisse wurden erzielt: - Über die Hälfte der hoch prävalenten Ställe hatten Herdengrößen von unter - 300 gehaltenen Tieren, während die niedrig prävalenten Betriebe eine höhere - Tieranzahl aufwiesen (p = 0,0026). - - In hoch prävalenten Betrieben wurden die Tiere besonders im Zeitraum um - Die Geburt häufiger im Warmstall untergebracht (p = 0,043). - - Deutlich mehr hoch prävalente Betriebe wählten den Zeitpunkt der - Eingliederung von Färsen früher und hielten sie schon in den letzten Wochen - Vor der Geburt mit den Kühen zusammen (p = 0,019). - - Im Abkalbebereich der niedrig prävalenten Betriebe wurde als - Handwaschmöglichkeit nur Wasser eingesetzt, während in hoch prävalenten - Betrieben die Möglichkeit der Reinigung der Hände mit Seife oder - Desinfektionsmittel bestand (p = 0,0013). - - In den niedrig prävalenten Betrieben wurden deutlich öfter Handschuhe zum - Melken benutzt, als in den hoch prävalenten Betrieben (Abkalbestall p = - 0,048; Leistungsherde p = 0,21). - - Eine routinemäßige bakteriologische Untersuchung wurde in beiden - Prävalenzgruppen am häufigsten vor dem Trockenstellen durchgeführt. Die - Anzahl der Betriebe, die post partum Proben untersuchen ließen, war bei den - Niedrig prävalenten höher (p = 0,05). - Der Großteil der niedrig prävalenten Betriebe behandelte Tiere mit - Zellzahlerhöhung ohne klinische Symptome gar nicht, während hoch - Prävalente Betriebe meist ab einer Zellzahl von über 300.000 Zellen/ml eine - Behandlung einleiteten (p = 0,013). - Die Milchleistung war bei Tieren mit Staphylococcus aureus-Nachweis - Signifikant geringer als bei den negativen Tieren (p < 0,0001). Auch ohne - Berücksichtigung von erkrankten und nicht erkrankten Tieren war die - Milchleistung in den hoch prävalenten Betrieben geringer als in den niedrig - Prävalenten (p < 0,0001). - Der Milchleistungsabfall zwischen positiven und negativen Tieren in niedrig - Prävalenten Betrieben war weniger deutlich ausgeprägt als in hoch - Prävalenten Betrieben (p = 0,0011). - Im Milchfettgehalt, dem Milcheiweißgehalt und der Zellzahl lagen die Werte - Von Tieren mit Staphylococcus aureus-Nachweis über denen von nicht - Infizierten Tieren (p < 0,05). - Grundsätzlich waren der Milchfett- und Milcheiweißgehalt sowie die Zellzahl in - Hoch prävalenten Betrieben höher als in niedrig prävalenten. - Im Laktosegehalt der Milch konnten keine Unterschiede zwischen Tieren mit - Und ohne Staphylococcus aureus-Nachweis in hoch und niedrig prävalenten - Betrieben gemacht werden. - In hoch prävalenten Betriebe wurden höheren Harnstoffgehalte in der Milch - Gemessen als in niedrig prävalenten Betrieben (p < 0,001). - Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass zwischen Milchviehherden mit einer hohen - Und niedrigen Prävalenz von durch Staphylococcus aureus verursachten Mastitiden - Eine Reihe signifikanter Unterschiede in der Haltung, der Melktechnik und –hygiene - Sowie im Mastitismanagement und den Leistungsdaten gefunden werden können. - Einige dieser Unterschiede sind als Risikofaktoren für diese Infektion zu werten, - Andere sind als Folge dieses Problemes entstanden. CY - Gießen PB - Universitätsbibliothek SN - 978-3-8359-6063-3 AD - Otto-Behaghel-Str. 8, 35394 Gießen UR - http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2013/9941 ER -