TY - THES T1 - Eine Methode zum Monitoring von säurebedingtem Zahnhartsubstanzverlust A1 - De Sanctis,Stefano Y1 - 2002/11/28 N2 - Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, eine Methode zu entwickeln, die das Monitoring von säurebedingtem Zahnhartsubstanzverlust unter Zuhilfenahme von Modellen ermöglicht. Das Prinzip der Messung beruht dabei auf der profilometrischen Erfassung eines oberflächlichen Zahnhartsubstanzverlustes in Relation zu einer unveränderlichen Referenzebene.
Mit einer speziellen Stanze können Marker aus einer hochgoldhaltigen Legierung angefertigt und auf bukkalen und palatinalen Flächen adhäsiv befestigt werden. Dabei erlaubt das sternförmige Design des Markers die Beurteilung von 10 Messpunkten auf der angrenzenden Zahnhartsubstanz. Die Ecken und die gegenüberliegenden Spitzen des Sterns geben fünf Messstrecken vor, die durch entsprechende Ausrichtung des Profilometers reproduzierbar abgetastet werden können. Nach der graphischen Darstellungen der Messstrecken kann der mittlere Höhenunterschied zwischen Markeroberfläche und Zahnoberfläche ermittelt werden. Dabei dienen die Markeroberfläche, die Ecke und die Spitze als Referenzebene bzw. -punkte.
In Vorversuchen zeigten wiederholte Messungen eines an einem plangeschliffenen Zahn befestigten Markers bei einem mittleren Höhenunterschied von 148,7 µm eine Standardabweichung von 2,2 µm und damit eine gute Reproduzierbarkeit der Messmethode. Wiederholte Messungen eines entsprechenden durch Abformung gewonnenen Epoxidharzmodells ('Blue Star') ergaben einen mittleren Höhenunterschied von 143,8 µm bei einer vergleichbaren Standardabweichung von 2,9 µm (n.s.). Messungen von 'Blue Star'-Modellen aus fünf verschiedenen Abformungen wiesen einen Mittelwert von 144,5 µm und eine geringfügig höhere Standardabweichung von 3,9 µm gegenüber dem Originalmodell auf (n.s.), während die Messungen eines weiteren Epoxidharzes (Stycast) mit einem Mittelwert von 160,15 µm signifikant größere Höhenunterschiede (p 0,01), eine höhere Standardabweichung von 11,1 µm und nur schwache Korrelationskoeffizenten aufwiesen. Wiederholte Messungen eines Markers auf einem gewölbten Zahn zeigten zwar eine höhere Standardabweichung (±4,7 µm) als das plane Urmodell, jedoch ergaben sich wie in den ersten drei Gruppen hohe Korrelationskoeffizienten.
Für die Simulation der Messmethode unter klinischen Bedingungen wurde ein Modell, bestehend aus 14 karies- und füllungsfreien menschlichen Zähnen (vier Molaren, vier Prämolaren, zwei Eckzähnen, zwei lateralen und zwei zentralen Inzisivi), vorbereitet. Die Zähne wurden bukkal und palatinal mit Markern versehen. Die Erosionen wurden durch 0,05 molare Zitronensäure in Erosionsstufen von 20, 60 und 120 Minuten erzeugt. Nach jeder Erosionsstufe erfolgte die Abformung mit Polyethergummi (Impregum) und die Herstellung eines Epoxidharzmodells ('Blue Star'). Anschließend erfolgte die profilometrische Vermessung. Um den Mineralverlust zu beurteilen, wurde die Ausgangssituation mit der ersten, zweiten und dritten Erosionsstufe verglichen. In den meisten Fällen ließen sich nach jeder Erosionsstufe signifikante bis sehr signifikante Unterschiede feststellen. Die Ergebnisse zeigen, dass signifikante Resultate etwa bei einer mittleren Differenz von 15 µm zu erwarten sind.
Insgesamt steht eine gut untersuchte und hinreichend genaue Meßmethode zum klinischen Monitoring von säurebedingten Zahnhartsubstanzverlusten zur Verfügung. CY - Gießen PB - Universitätsbibliothek AD - Otto-Behaghel-Str. 8, 35394 Gießen UR - http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2002/866 ER -