TY - THES T1 - Entwicklung eines humanisierten Mausmodells für X-chromosomale Retinitis Pigmentosa, hervorgerufen durch eine Punktmutation im Rpgr Gen A1 - Schlegel,Jutta Y1 - 2012/01/10 N2 - Mutationen im Gen des Retinitis Pigmentosa GTPase Regulators (RPGR) stellen die häufigste Ursache für X-chromosomale Retinitis Pigmenotsa (RP) dar. Die meisten der verantwortlichen Mutationen treten in einer spezifischen repetitiven Region des terminalen Exons ORF15 auf, die deshalb als mutation hot spot bezeichnet wird. Punktmutationen im ORF15 verursachen Leserasterverschiebungen, die zu einer veränderten C-terminalen Aminosäure-Kette mit möglichen toxischen Effekten führen. In dieser Arbeit wurde ein Mausmodell entwickelt, bei dem die Deletion eines Basenpaares zu einer Aminosäureveränderung führt, die der des menschlichen mutierten Proteins gleicht. Die pathologische Mutation und weitere stille Mutationen wurden mittels homologer Rekombination eines Vektorkonstrukts in murine ES Zellen eingeführt. Die Genotypisierung der ES Zellen und später der Tiere wurde mittels PCR, RT-PCR, Restriktionsverdau und Sequenzierung durchgeführt. Für histologische Untersuchungen wurden Paraffin- sowie Semidünnschnitte und elektronen-mikroskopische Aufnahmen angefertigt. Der Targeting-Vektor wurde in C57/BL6-129sv hybrid ES Zellen eingeführt und die positiven Klone in Blastozysten implantiert. Die Chimären wurden genotypisiert und in einen BL/6J Hintergrund zurückgekreuzt. Histologische Untersuchungen der Retinae deuten auf eine fortschreitende Reduktion der Retinadicke hin, außerdem finden sich delokalisierte Nuclei in der Schicht der Inneren Segmente und eine Auflösung der Membrana Limitans Externa. Ab einem Alter von 6 Wochen sind umfassende morphologische Veränderungen der Photorezeptorzellen zu beobachten. Das neu erzeugte Mausmodell bildet einen degenerativen Phänotyp aus, was auf die Aktivierung eines ähnlichen oder verwandten pathologischen Verlaufs, verglichen mit dem beim Menschen, hindeutet. Dieses Model wird zukünftig Einblicke in die pathologischen Mechanismen gewähren, die an der retinalen Degeneration beteiligt sind, ebenso wie in die biochemischen Gründe für die Toxizität der veränderten Proteine. Es soll jedoch zukünftig auch als Therapiemodell dienen, weshalb eine Erkennungssequenz für die Homingendonuklease I-SceI integriert wurde, um eine spätere Sequenzreparatur mittels homologer Rekombination an den Chromosomen der Photorezeptoren durchführen zu können. CY - Gießen PB - Universitätsbibliothek AD - Otto-Behaghel-Str. 8, 35394 Gießen UR - http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2012/8565 ER -