TY - THES T1 - Regeneration der Grünlandnarbe nach Winterbeweidung mit Rindern A1 - Mattern,Tim Y1 - 2009/12/02 N2 - Bezüglich der Winteraussenhaltung von Rindern liegen umfassende Untersuchungen zu Teilaspekten wie Futterqualität und Ertrag des „Winterfutters auf dem Halm“, Wirtschaftlichkeit, physikalische und chemische Einflüsse auf den Boden am Weidestandort sowie Verhalten, Wohlbefinden und Gesundheit der Weidetiere vor. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Schädigung der Grasnarbe nach Winterbeweidung sowie deren Regeneration. Grundlage waren fünf Betriebe mit überwiegend langjährig praktizierter Winteraussenhaltung von Fleischrindern und Mutterkühen in den Regionen Westerwald und Lahn-Dill-Bergland. Teilbereiche der Winterweiden mit den Schadensintensitäten 0 (ungeschädigt), 25, 50, 75 und 100 % (Totalausfall der Vegetation) dienten zur Anlage von Dauerbeobachtungsflächen. Wiederholt erfasste Zielgrößen waren die Bodenbedeckung sowie die Ertragsanteile der vorkommenden Arten, die nach ökologischen und funktionellen Artengruppen gegliedert zusammengefasst wurden. Untersuchungen der Bodensamenbank und ein Versuch zur Trittwirkung mit einer mechanischen Rinderklaue ergänzen die über Vegetationsaufnahmen gewonnen Daten. Folgende Ergebnisse lassen sich herausstellen: 1. Eine einmalige Winterbeweidung bewirkt auch bei starken Trittschäden keine signifikante Veränderung des anstehenden Pflanzenbestandes, obwohl Etablierungsmöglichkeiten für z. T. unerwünschte Arten eröffnet werden. Bei langfristiger Durchführung dieser Haltungsform kann es in Bereichen, die regelmäßig stark geschädigt werden zu nachhaltigen Änderungen in der Narbenzusammensetzung kommen. Ansonsten unterscheiden sich auch nach langjähriger Nutzung die Winterweiden nicht grundsätzlich von reinen Sommerweiden. 2. Weidebereiche mit nicht völlig zerstörter Grasnarbe regenerieren sich bei Verzicht auf Nachsaat deutlich besser als vegetationslose Areale. Als geeignete Schadschwelle, deren Unterschreitung noch eine ausreichende Selbstregeneration ermöglicht, kann eine Lückigkeit von bis zu 75 % angesehen werden. 3. In Weidebereichen, die wiederholt zu mehr als 75 % geschädigt werden, treten signifikant erhöhte Ertragsanteile von Therophyten, Stickstoffzeigern und Arten mit hoher Tritt- und Weideverträglichkeit sowie geringem Futterwert auf. Dementsprechend können diese ökologischen Kennwerte sowie die Lebensform Therophyt als Indikatoren für durch Winterbeweidung beeinflusste Pflanzenbestände herangezogen werden. 4. Die Simulation von Trittbelastung mit Verbiss zu verschiedenen Terminen im Winter hat nach zwei Jahren Versuchsdauer noch keinen Einfluss auf die Bestandszusammensetzung. Jedoch sind im Mai erhobene Wuchshöhen und TS-Erträge von im November trittbehandelten bzw. beernteten Beständen geringer als die von im Februar bei Frost behandelten Beständen. 5. Für eine rasche Regeneration ist es vorteilhaft, totale Narbenschäden durch Wechsel der Futterplätze und Umtrieb zu vermeiden bzw. kleinflächig zu halten. Hierfür sind mobile Systeme empfehlenswert. 6. Darüber hinaus können offenbar vor allem die Gräser Dactylis glomerata, Festuca pratensis und Lolium perenne bezogen auf Ausdauer, Belastbarkeit im Winter und Futterwert als für Winterweiden gut geeignet beurteilt werden. KW - Winterweide KW - Grasnarbe KW - Trittschaden KW - Zeigerwerte KW - Beweidung CY - Gießen PB - Universitätsbibliothek AD - Otto-Behaghel-Str. 8, 35394 Gießen UR - http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2009/7259 ER -