TY - THES
T1 - Isolierung und Charakterisierung von zellulären Interaktionspartnern des Matrixproteins M1 des Grippevirus Influenza A
A1 - Reinhardt,Jens
Y1 - 2001/10/29
N2 - Influenzaviren sind die Erreger der weltweit verbreiteten Virusgrippe. Diese Erkrankung führt bei uns jeden Winter zu Grippewellen, die sich
in manchen Jahren zu Epidemien ausweiten können. Das Influenza A Virus, der Prototyp der Orthomyxoviren, ist darüber hinaus in der
Lage, Pandemien mit zum Teil dramatischen Ausmaßen auszulösen.
Das Matrixprotein M1 der Influenza A Viren hat neben seiner strukturellen Rolle im Viruspartikel auch unterschiedliche regulatorische
Funktionen im viralen Replikationszyklus. Verschiedene Experimente deuten darauf hin, dass zumindest ein Teil dieser Funktionen durch
eine Interaktion des viralen M1-Proteins mit zelluläre Komponenten vermittelt werden. Ziel dieser Arbeit war die Isolierung und
Charakterisierung solcher zellulären Komponenten.
In einem Hefe Zwei-Hybrid-Screen wurden 1,6 x 106 unabhängige Klone einer HeLa-cDNA-Genexpressionsbibliothek nach spezifischen
Interaktionspartnern des M1-Proteins durchsucht. Dabei wurden unter anderem vier cDNAs mit Teilen der kodierenden Sequenz des
RACK1 (Rezeptor der aktivierten C-Kinase (PKC)) isoliert. RACK1 besteht aus sieben sogenannten WD-Repeat-Domänen, die als
Protein-Protein-Adaptoren fungieren und ist hochgradig konserviert. Die Aminosäuresequenzen der homologen Proteine von Mensch,
Schwein und Huhn sind identisch.
Die gefundene Interaktion ließ sich in einem biochemischen Ansatz bestätigen. Dabei konnte auch gezeigt werden, dass diese Interaktion
zwischen den M1-Proteinen von Influenza A Virusstämmen mit unterschiedlicher Wirtsspezifität (Mensch, Schwein und Geflügel) und den
entsprechenden (identischen) RACK1-Proteinen konserviert sind. Dies kann als Hinweis dafür gesehen werden, dass die RACK1-Bindung
durch das M1-Protein eine zentrale Rolle bei der Virusvermehrung spielt.
Bei der Charakterisierung der Funktion der analysierten Interaktion konnte gezeigt werden, dass das M1-Protein durch die zelluläre
Proteinkinase C, die auch an RACK1 bindet, phosphoryliert werden kann. Deshalb kann angenommen werden, dass RACK1 als
PKC-Adaptor eine Rolle bei der M1-Phosphorylierung spielt.
Außerdem wurde gefunden, dass eine Veränderung der RACK1-M1-Protein-Stöchiometrie im Verlauf einer Influenza A Virus-Replikation
zu einer Inhibition der M1-Proteinexpression führt.
KW - Influenza A
KW - Matrixprotein M1
KW - Grippevirus
CY - Gießen
PB - Universitätsbibliothek
AD - Otto-Behaghel-Str. 8, 35394 Gießen
UR - http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2001/529
ER -