TY - THES
T1 - Diagnostik und Therapie von Malnutritionssyndromen bei HIV-Infektion/AIDS und Mukoviszidose
A1 - Holbach,Ingeborg
Y1 - 2001/07/11
N2 - Malnutrition ist ein häufig beobachteter Risikofaktor sowohl bei der HIV-Infektion als auch bei der Mukoviszidose. Da die Mangelernährung
in signifikanter Weise die Mortalität und Morbitität beider Krankheitsbilder mitbeeinflußt, ist es von Bedeutung, die Malnutrition frühzeitig zu
erfassen und zu behandeln.
Fragestellung:
An der Justus-Liebig-Universität wurde nach einer Evaluierung des Ernährungsstatus von ambulanten HIV- und Mukoviszidosepatienten
über einen Zeitraum von zwei Jahren eine individuelle Ernährungsbetreuung angeboten. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht,
inwieweit sich der Ernährungszustand während des Untersuchungszeitraums veränderte und sich eine eventuelle Mangelernährung
verhindern ließ.
Patienten und Methodik:
Es wurden die Daten von 10 HIV-Patienten (Stadium B; C) und von 123 CF-Patienten (Alter 0-38 Jahre) ausgewertet. Bei beiden
Patientenkollektiven wurde neben den anthropometrischen Parametern die Körperzusammensetzung mittels einer bioelektrischen
Impedanzanalyse BIA erhoben. Eine Ruheumsatzmessung der HIV-Patienten erfolgte mit der indirekten Kalorimetrie. Mit einer Blutanalyse
bestimmte man biochemische Ernährungsparameter. Die Patienten erhielten ein standartisiertes Ernährungsprotokoll mit nach Hause, um
über 7 Tage die Nahrungsmittel quantitativ und qualitativ zu notieren. Die Mukoviszidosepatienten sollten zusätzlich die eingenommenen
Pankreasenzyme dokumentieren.
Ergebnisse:
Der BMI der HIV-Patienten lag, trotz einzelner, starker Gewichtsveränderungen, zu beiden Untersuchungszeitpunkten im Normbereich. Es
hatte somit kein Wasting stattgefunden. Die Auswertung der Ernährungsprotokolle ergab eine Abnahme der Energiezufuhr, aber die
Nährstoffzusammensetzung konnte verbessert werden, indem die Proteinzufuhr erhöht wurde. Hinweise für eine Proteinmalnutrition gab es
nicht. Bei den Mukoviszidosepatienten konnte die Energiezufuhr ebenfalls nicht gesteigert werden, aber die Fett- und Enzymzufuhr
verbesserten sich. Dieser Erfolg zeigte sich in der Stabilisierung des Längen-Soll-Gewichts und in der Zunahme des BMI.
Schlussfolgerungen:
Die Ernährungsbetreuung sollte frühzeitig nach der Diagnosestellung beginnen und regelmäßig und kontinuierlich von einer
Ernährungsfachkraft durchgeführt werden.
KW - Malnutritionssyndrom
KW - Mukoviszidose
KW - HIV-Infektion
KW - AIDS
CY - Gießen
PB - Universitätsbibliothek
AD - Otto-Behaghel-Str. 8, 35394 Gießen
UR - http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2001/464
ER -