TY - THES
T1 - Topographische Anatomie der Hintergliedmaße beim Habicht (Accipiter gentilis Linné, 1758)
A1 - Wendt,Katrin
Y1 - 2000/06/08
N2 - Durch seine Größe und Gestalt, sein Verhalten und insbesondere seinen auffälligen Beuteerwerb, genießt der Habicht unter Falknern ein hohes Ansehen. Er
gehört neben dem Steinadler und dem Wanderfalken zu den drei Greifvogelarten, die in Deutschland noch für die Beizjagd verwendet werden dürfen.
Die Lebensform des Habichts und die Art des Nahrungserwerbs sind ausschlaggebend für die Besonderheiten der Muskeln der Hintergliedmaße. Es werden
die Muskeln, Gefäße und teilweise die Nerven mittels Fotografien und Zeichnungen dargestellt. Aus den Einzeldarstellungen wird im Anschluß ein
topographisches Übersichtsbild erstellt.
Es werden 8 Habichte von unterschiedlichem Geschlecht untersucht. Tiefgefrorene Tiere werden nach Fixierung in Klotz`scher Lösung überwiegend zur
Präparation der Muskeln und Nerven verwendet. Frisch gestorbene Habichte dienen zur Herstellung anatomischer Korrosionspräparate, die in Anlehnung an
das Schummersche Plastoid-Verfahren, einige davon unter Zugabe von Methylmetacrylat, angefertigt werden.
Die präparierte Hintergliedmaße, die Gefäßausgüsse und die Röntgenaufnahme werden zur Dokumentation fotografiert. Von den Fotografien werden
Farbkopien und Zeichnungen erstellt. Folgende Befunde, die im Zusammenhang mit dem Beuteerwerb stehen, werden abweichend zu anderen Vogelarten
erhoben: Der Musculus gastrocnemius, normalerweise der größte Muskel des Unterschenkels, wird beim Habicht an Größe von dem Musculus flexor hallucis
longus weit übertroffen. Besitzt der Musculus extensor hallucis longus bei verschiedenen habichtsartigen Vögeln zwei Köpfe, weist der Habicht noch einen
dritten auf. Bei dem Musculus iliotibialis lateralis ist ein prae- und postazetabulärer Teil ausgebildet. Beim Habicht ist nur die Pars praeacetabularis anzutreffen.
Ein Musculus flexor cruris lateralis kann nicht gefunden werden. Der Musculus caudoiliofemoralis besteht bei vielen Vögeln aus zwei gut zu unterscheidenden
Köpfen, der Pars caudofemoralis und der Pars iliofemoralis. Der Habicht weist nur eine Pars caudofemoralis auf.
Der Verlauf der Blutgefäße und Nerven entspricht mit wenigen Ausnahmen dem des Hausgeflügels. Beim Habicht wird die Arteria metatarsalis plantaris im
distalen Drittel des Tarsometatarsus von der Arteria metatarsalis dorsalis communis abgegeben.
CY - Gießen
PB - Universitätsbibliothek
AD - Otto-Behaghel-Str. 8, 35394 Gießen
UR - http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2000/237
ER -